In der Kurzfassung ist ein Datenkatalog eine Bestandsliste der digitalen Wertgegenstände eines Unternehmens; wenn man Daten als Vermögenswert betrachtet.
Die lange Fassung:
„Ein Datenkatalog ist eine Sammlung von Informationen über die Daten, die in einem System oder einer Organisation gespeichert sind. Er dient als zentraler Ort, an dem Benutzer die verfügbaren Daten suchen, finden und verstehen können. Ein Datenkatalog kann insbesondere eine Liste von Datenbanktabellen, Datenfeldern und Datensätzen enthalten sowie Informationen über die Datenqualität, Datenzugriffsrechte und Datenverwendungszwecke bereitstellen.“
Ein Datenkatalog unterstützt bei der Einhaltung von rechtlichen Anforderungen wie dem Datenschutz, in dem er alle Datenquellen, die persönlich identifizierbare Informationen (PII) enthalten, kennt und damit weiß, wo man zur Umsetzung der Betroffenenrechte, z. B. Auskunft- oder Löschforderungen, hinsehen muss.
Ein Datenkatalog erhöht die Sicherheit von Aussagen und Entscheidungen, indem er sicherstellt, dass alle Benutzer auf die gleichen Daten zugreifen und dass diese korrekt und konsistent verwendet werden.
Ein Datenkatalog beschleunigt die Ausführung von Geschäftsprozessen, in dem er erlaubt, dass Benutzer schneller und effizienter auf die benötigten Daten zugreifen können.
Und ein gut strukturierter Datenkatalog ist die Grundlage für alle Datenqualitätsprojekte in einem Unternehmen. Er ist die Brücke zwischen Fachbereich und IT, in dem er die fachlichen Forderungen mit den technischen Umsetzungen verbindet. Er erlaubt neben den
auch die Sichtweisen des Datenmanagements:
Damit ist der Datenkatalog ein zentraler Bestandteil jeder Datenmanagementarchitektur.
Metadatenmanagement und Datenkatalog sind zwei eng miteinander verbundene Konzepte, die jedoch unterschiedliche Funktionen erfüllen.
Metadaten sind Informationen über Daten, die beschreiben, wie sie strukturiert, organisiert und verwendet werden können. Metadaten stellen Daten in einen Kontext und dokumentieren so den Nutzungszweck. Das Metadatenmanagement beantwortet Fragen wie;
Ein Datenkatalog im engeren Sinne ist damit eine spezielle Art von Metadatenmanagement-System, das eine organisierte Sammlung von Informationen über die Daten bereitstellt. Ein Datenkatalog enthält in der Regel eine Liste von verfügbaren Datenquellen, Datensätzen, Tabellen, Feldern und anderen relevanten Informationen, wie Datenqualität und Zugriffsrechte. Er beschreibt u. a.:
Insgesamt kann man sagen, dass Metadatenmanagement ein übergeordneter Begriff ist, der sich auf die Verwaltung aller Arten von Metadaten bezieht, während ein Datenkatalog ein spezialisierter Metadatenservice ist, der sich auf die Verwaltung von Informationen über Datenquellen und Datensätze konzentriert.
Ein Datenkatalog oder älter Data Dictionary im engeren Sinn ist ein Werkzeug, um Datenmodelle und deren Bedeutung zu dokumentieren. Der Fokus liegt auf der Bereitstellung von möglichst vielen Adaptern für Datenbanken und Applikationen, um die Datenstruktur der Unternehmensdatenquellen zu importieren und dann in einem zweiten Schritt in einem Business Glossary zu beschreiben. Weitere Funktionen, wie das Benennen von Verantwortlichen, eine Kernfunktion der Data Governance, oder das Attributieren von Datenelementen, z. B. als Datenschutz-relevant, gehören ebenfalls zu den Grundfunktionalitäten.
Das Analystenhaus Gartner hat, anders als seine Mitbewerber, von vornherein die Fähigkeiten des Datenkatalogs als Metadaten Management bezeichnet. Bis Mitte 2022 gab es den Enterprise Metadata Management (EMM) Magic Quadrant und seit Ende 2022 wird er als Active Metadata Management vertrieben. Neben den bekannten Fähigkeiten fordert Gartner:
Wichtig bei der Einführung eines Metadatenmanagements oder eines Datenkatalogs ist, dass man ein Operationsmodell benötigt. Eine reine IT-Tool-Einführung, bei der die bestehenden Datenbanken in eine neue Datenbank geladen werden, führt nur zu einem weiteren Datengrab.