Datenkompetenz oder Englisch Data Literacy ist eine der Schlüsselkompetenzen der MitarbeiterInnen für die wertschöpfende Nutzung von Daten im Unternehmen. Sei es für die Entscheidungsfindung oder eine bessere Kundenerfahrung – zusammen mit der passenden Datenkultur ist die Datenkompetenz Grundlage für das erfolgreiche Umsetzen einer Data Driven Organisation. Datenkompetenz ist die Grundlage für darauf basierende Kompetenzen der MitarbeiterInnen wie konzeptionelles oder analytisches Arbeiten. Die Entwicklung der Datenkompetenz bei MitarbeiterInnen kann mittels etablierter Methoden des Wissensmanagements erfolgen. In diesem Blog wollen wir ihnen 5 Schritte zum Aufbau der Datenkompetenz vorstellen.
Kaum verloren wir das Ziel aus den Augen, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.
Mark Twain, Amerikanischer Schriftsteller
Der erste und vielleicht wichtigste Schritt: was soll mit der Datenkompetenz erreicht werden. Hier legt die Datenstrategie auf Basis der Unternehmensstrategie die Grundlagen für die richtigen Ziele:
Hierbei ist es auch sinnvoll, den Umfang der Initiative genau zu definieren – welcher Unternehmens- oder Funktionsbereich soll im Fokus stehen? Wichtig bei der Auswahl des Scopes ist es, diesen nicht zu groß, aber auch nicht zu klein zu wählen. Ideal sind Bereiche, die vielleicht schon eine entsprechende Affinität oder Erfahrung haben oder auch Bereiche, in denen das Datenmanagement und die dafür benötigten Datenkompetenzen schnelle Erfolge versprechen und als „Culture Bubble“ Vorreiter für die notwendigen Veränderungen dienen.
Wenn wir nicht länger in der Lage sind, eine Situation zu ändern, sind wir gefordert, uns selbst zu ändern.
Viktor Frankl
Wo stehen Ihre MitarbeiterInnen in Sachen Datenkompetenz? Verfügen sie über die grundlegenden Fähigkeiten, die sie benötigen, um Daten zu verstehen und zu nutzen? Sie können eine Umfrage oder eine Reihe von Interviews verwenden, um einen ersten Eindruck über die aktuellen Fähigkeiten und Kenntnisse Ihrer MitarbeiterInnen zu erhalten.
Bei der Planung der Maßnahmen sollten Sie zwei Ansätze der Personalentwicklung berücksichtigen: die eigenen Mitarbeiter fördern und/oder die notwendigen Kompetenzen durch neue Mitarbeiter in die Organisation holen, bzw. bei der Talentauswahl das Thema Datenkompetenz stärker in den Fokus bringen.
Was wir am meisten fürchten, ist normalerweise das, was wir am meisten tun müssen.
Ralph Waldo Emerson
Nutzen Sie die typischen Instrumente der Personalentwicklung, die Sie im Unternehmen bereits nutzen und erweitern oder passen diese an das Thema Datenkompetenz an:
Die Fähigkeit einer Organisation zu lernen und dieses Lernen schnell in die Tat umzusetzen, ist der entscheidende Wettbewerbsvorteil.
Jack Welch
Bei der Datenkompetenz geht es nicht nur um Schulungen. Es geht auch darum, eine Kultur zu schaffen („Wie werden Dinge bei uns gemacht“) , in der Daten geschätzt und für Entscheidungen genutzt werden. Das bedeutet:
Vergessen Sie bei der Änderung der Unternehmenskultur nicht den formalen Rahmen entsprechend zu setzen (Prozesse, Systeme, Tools) und insbesonderen dessen Befolgung zu fordern und zu fördern. Hier kann die Etablierung eines Data Governance Rahmenwerks hilfreich sein. Sonst besteht immer die Gefahr des Zynismus.
Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist wichtig, dass Sie den Fortschritt Ihrer Maßnahmen im Laufe der Zeit messen, um zu sehen, ob Ihr Datenkompetenzprogramm funktioniert und um zu erkennen, wann und wie Sie gegebenenfalls nach- oder gegensteuern müssen. Hier empfehlen sich klassische Methoden aus dem QM wie der PDCA- oder auch Deming-Zyklus und/oder die Anwendung von anderen agilen Methoden.
Ihre Ziele (s. oben) liefern den Input, um den Erfolg Ihrer Maßnahmen bei der Umsetzung (KPIs – Key Performance Indikatoren) zu messen. Berücksichtigen Sie bei der Definition von KPIs dabei immer die Wirkkette Output => Outcome und ggf. Impact. Gerade zu Anfang ist es oft schwer, die Auswirkungen der Datenkompetenz messbar zu machen (z.B. höhere Marktanteile, bessere Kundenzufriedenheit und Qualität der Produkte, usw.). Dann ist es besser, sich im ersten Schritt auf den Output zu konzentrieren (Anzahl Trainingstage, Anzahl zertifizierter Mitarbeiter, usw.). Stellen Sie aber mittel- oder langfristig sicher, dass der Output auch die notwendige Wirkung (Outcome / Impact) bewirkt.
Die Steigerung des Datenkompetenz ist unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches Datenmanagement und die Nutzung von Data as an Asset. Wie bei jeder erwünschten Veränderung bedarf es einer klaren und strukturierten Vorgehensweise, der Planung und Ausführung der notwendigen Maßnahmen und der stetigen Kontrolle und Überprüfung der Wirksamkeit. Aber vergessen Sie bitte dabei nie, dass beim Thema Datenkompetenz der Mensch im Mittelpunkt steht.